Akuter Schmörl-Knoten in der Lendenwirbelsäule: Eine ungewöhnliche Ursache für Rückenschmerzen

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Schmörl-Knoten, klassischerweise als intravertebrale Bandscheibenvorfälle bekannt, wurden erstmals von Schmörl beschrieben. Es handelt sich dabei um eine Hernie oder eine Extrusion des Bandscheibenkernmaterials durch die Wirbelkörperendplatte mit Verlagerung dieses Materials in den angrenzenden Wirbelkörper. Im Allgemeinen werden die Schmörl-Knoten als häufiger und assymptomatischer Zufallsbefund in der Bildgebung angesehen, insbesondere im Bereich des thorakolumbalen Übergangs. Schmörl-Knoten oder akute Knorpelknoten können sich jedoch selten mit akuten Symptomen manifestieren, am häufigsten in der mittleren bis unteren Lendenwirbelsäule.
Schmörl-Knoten in einer aktiven Phase sind durch einen Bereich mit ödemartiger T1-hypointenser und T2-hyperintenser Signalintensität im angrenzenden Wirbelkörper, der den Knoten umgibt, gekennzeichnet; dieser Bereich kann eine konzentrische morphologische Struktur aufweisen.
Nach der Verabreichung von Gadolinium verstärken sich die Bandscheibe und das periphere Ödem für 6 Monate oder länger homogen.
Die Differentialdiagnose sollte eine infektiöse Spondylitis oder eine neoplastische Läsion einschließen, aber ein akuter Schmörl-Knoten kann durch den Nachweis eines Bandscheibenvorfalls, eines knöchernen Defekts mit Beteiligung einer einzelnen Endplatte, eines fokalen Knochenödems um den Bandscheibenvorfall (konzentrischer Halo) und das Fehlen einer diffusen Bandscheibensignaländerung diagnostiziert werden. Die klinischen Merkmale einer Infektion, eine paraspinale oder epidurale Weichteilmasse und paraspinale entzündliche Veränderungen können die Diagnose einer infektiösen Spondylitis unterstützen.
Die Behandlung ist in der Regel konservativ; Bettruhe, Analgetika und Versteifung sind die Hauptpfeiler der Behandlung.
Take Home Message:
Schmörl-Knoten oder Bandscheibenvorfälle werden häufig als Zufallsbefund in der Bildgebung gesehen und sind oft assymptomatisch. Der akute Schmörl-Knoten ist jedoch eine seltene Entität, die nicht mit einem Tumor oder einer Infektion verwechselt werden sollte.
‚Die schriftliche, informierte Patienteneinwilligung zur Veröffentlichung liegt vor.‘

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