Brandy ist die Bezeichnung für eine Vielzahl von Trinkbränden. Diese werden meist aus Traubenweinen, manchmal aber auch aus anderen Früchten gewonnen (für Obstbrände siehe Eaux-de-Vie).
Der Name Brandy ist eine Kurzform von Brandywine. Dies ist eine anglisierte Form des niederländischen brandewijn, was „gebrannter Wein“ bedeutet.
Zur Herstellung von Brandy wird Wein in einem Destillierapparat erhitzt, bis er sich in seine Bestandteile auflöst, die an verschiedenen Punkten der Temperaturskala verdampfen. Je flüchtiger die Bestandteile sind, desto niedriger ist die Temperatur, bei der sie verdampfen, wobei die Verunreinigungen und schwereren Verbindungen zurückbleiben.
Die Entwicklung des Branntweins ist zum Teil auf die Zoll- und Verbrauchssteuern zurückzuführen. In der Zeit, als der Verkauf von Alkohol nach Volumen besteuert wurde, ohne Rücksicht auf den Alkoholgehalt, suchten findige Weinhändler nach Möglichkeiten, den von ihnen zu zahlenden Betrag zu senken.
Indem sie ihren Wein herunterdestillierten, zahlten sie nicht nur weniger Steuern, sondern machten ihn auch leichter transportierbar. Der destillierte Wein konnte dann am Bestimmungsort einfach durch Zugabe von Wasser wieder auf sein ursprüngliches Volumen gebracht werden. Die Herausforderungen des Transports waren für einige der interessantesten Weine der Welt verantwortlich, darunter Madeira, Portwein und Champagner.
Wie Wein und Whisky wird auch Branntwein häufig in Holzfässern gelagert, was die Komplexität und Farbintensität erhöht. Die Dauer der Reifung und die Art des Fasses sind wichtige Faktoren. Der attraktive Bernsteinton von gealtertem Branntwein wird bei ungealtertem Branntwein oft durch die Verwendung von löslichen Lebensmittelfarbstoffen wie Karamellfarbe (Zusatzstoffnummer E150) nachgebildet.
In Cognac und Armagnac im Südwesten Frankreichs wird die Branntweinherstellung seit Jahrhunderten ernst genommen. In beiden Gebieten gibt es geschützte Bezeichnungen für den dort hergestellten Weinbrand, und es werden gesetzlich geregelte Bezeichnungen verwendet, um die Zeit anzugeben, die ein Weinbrand im Fass verbracht hat.
VS (Very Special) bedeutet, dass ein Cognac mindestens zwei Jahre im Fass gelagert hat. VSOP (Very Special Old Pale) erfordert mindestens vier Jahre.
XO ist ausschließlich denjenigen Cuvées vorbehalten, die zehn Jahre oder länger gereift sind. Diese Zahl wurde im Jahr 2018 von sechs Jahren erhöht. Napoléon (oder Très Vieux) bezeichnet nun eine mindestens sechsjährige Reifung in Fässern.
XXO ist eine neue Kategorie, die 2019 offiziell eingeführt wurde – obwohl Hennessy ein Jahr zuvor einen XXO eingeführt hatte. Die Produktion und der Verkauf wurden jedoch von den regionalen Behörden der Nouvelle-Acquitaine blockiert. Der LVMH-Konzern setzte sich daraufhin dafür ein, dass die Kategorie im AOP-Gesetz für Cognac verankert wurde. Ein XXO muss mindestens 14 Jahre im Fass gereift sein.
Hors d’Age (jenseits des Alters) würde Cognacs kennzeichnen, die selbst die anspruchsvollsten Fassreifungsregime übertreffen. In der Praxis würde dies zehn Jahre oder mehr bedeuten. In Zukunft wird sich die Kategorie eher an XXO orientieren.
Da es sich um ein sorgfältig hergestelltes Produkt mit spezifischen organoleptischen Eigenschaften handelt, wird Brandy häufiger als viele andere Spirituosen pur getrunken. Er kann entweder bei Zimmertemperatur oder gekühlt mit Eis getrunken werden; je feiner der Brandy ist, desto eher wird er pur getrunken.
Wenn er gemischt wird, wird Brandy am häufigsten von Ginger Ale begleitet. Als Cocktailzutat spielt er eine Rolle im Brandy Alexander und im Sidecar (Cognac, Triple Sec, Zitronensaft).
Italiens berühmtester starker Alkohol, der Grappa, bewegt sich zwischen den anerkannten Definitionen von Branntwein und Brandy, da einige von ihnen im Fass gereift sind, andere hingegen nicht. (Siehe Grappa di Toscana.)
Brandy-Cocktails:
- Brandy Alexander – mit Crème de Cacao
- Sidecar – mit Triple Sec und Zitrone
- Champagne Cocktail – mit Champagner und Zucker