Eigenschaften und Anwendungen

Polyetherimide (PEI) sind eine wichtige Klasse von Hochleistungsthermoplasten, die in vielen technischen Anwendungen mit Polyketonen, Polyamidimiden und Polysulfonen konkurrieren. Sie werden entweder durch Kondensationspolymerisation eines aromatischen Etherdiamins (z. B. 4,4-Oxdianilin) und eines aromatischen Dianhydrids oder durch eine Nitroverdrängungsreaktion mit Bisphenol A, 4,4′-Methylendianilin und 3-Nitrophthalsäureanhydrid hergestellt.

Die aromatische Ringstruktur entlang des Polymerrückgrats verbessert die thermischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften, während die Einführung flexibler aromatischer Etherbindungen die Schmelzverarbeitbarkeit und die Zähigkeit (Schlagfestigkeit) verbessert.
PEI-Harze sind in transparenten und undurchsichtigen kundenspezifischen Farben, unverstärkt sowie mit Kohlenstoff- oder Glasfasern gefüllt erhältlich. Die gängigsten Polyimide werden aus Pyromellitsäuredianhydrid und 4,4-Diamino-Diphenylether oder ähnlichen Etherdiaminen (Kapton-Typ) synthetisiert. Die meisten Typen lassen sich mit herkömmlichen Formgebungsverfahren wie Spritzgießen, Formpressen oder Blasformen verarbeiten. Aufgrund des hohen Schmelz- bzw. Erweichungspunktes (ca. 350 – 400°C)1 sind jedoch hohe Verarbeitungstemperaturen erforderlich.
PEIs haben hervorragende thermische, mechanische und chemische Eigenschaften und sind oft eine gute Wahl für sehr anspruchsvolle Anwendungen, bei denen eine sehr hohe mechanische Festigkeit in Kombination mit hoher Temperatur-, Korrosions- und Verschleißbeständigkeit erforderlich ist. Sie sind beständig gegen die meisten Chemikalien, einschließlich Kohlenwasserstoffe, Alkohole und halogenierte Lösungsmittel, und weisen eine ausgezeichnete Langzeit-Kriechbeständigkeit auf. In vielen strukturellen Anwendungen können sie Metalle und andere Hochleistungswerkstoffe ersetzen. Zu den Anwendungen gehören Hochleistungsteile in der Elektronik- und Elektroindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt und in der Automobilindustrie.

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