Über den Autor
Alexander L. Muñoz, CPA
Der Rechnungslegungsstandard ASC 310-20 schreibt die Abgrenzung aller Darlehensgebühren und -kosten vor, und die Anwendung dieses Rechnungslegungsstandards ist einfach. Wie im Standard festgelegt, sollte die Amortisation auf der Grundlage der vertraglichen Zahlungsströme über die Laufzeit des Kredits unter Anwendung der Effektivzinsmethode berechnet werden (obwohl die lineare Methode üblicherweise verwendet wird). Die Berücksichtigung erwarteter Vorauszahlungen bei der Berechnung ist nach dem Standard ausdrücklich nicht zulässig, es sei denn, eine der möglichen Ausnahmen kann angewandt werden.
Der Schlüssel zur Bestimmung der Amortisationsdauer ist die wirtschaftliche Substanz der Transaktion. So kommt es bei einigen Krediten regelmäßig zu drastischen Änderungen der Konditionen zu festen Zeitpunkten (z. B. Ballon- und endfällige Kredite), bei denen zu einem bestimmten Zeitpunkt ein zusätzliches Underwriting-Verfahren und sogar neue Kreditgebühren anfallen. Damit wird das ursprüngliche Darlehen praktisch durch ein neues ersetzt. Wenn dies die Praxis der Bank ist, sollten die Gebühren und Kosten über die Laufzeit des ursprünglichen Kredits abgeschrieben werden, wobei für den Ersatzkredit eigene Gebühren und Kosten anfallen.
Eine Ausnahme von der allgemeinen Regel bilden gekaufte Kredite, die wertgemindert sind; in diesem Fall erfolgt die Abschreibung auf das Agio oder Disagio dieses Kredits. Darüber hinaus erlaubt ASC-310-20-35-26, dass die vorzeitige Rückzahlung eines Kredits eine Rolle bei der Amortisation spielt. Wenn die Bank „eine große Anzahl ähnlicher Kredite hält, bei denen vorzeitige Rückzahlungen wahrscheinlich sind und der Zeitpunkt und die Höhe der vorzeitigen Rückzahlungen vernünftig geschätzt werden können, kann das Unternehmen Schätzungen der zukünftigen vorzeitigen Rückzahlungen berücksichtigen.“ Die für die Anwendung dieser Ausnahmeregelung erforderliche Analyse kann sehr aufwendig und anfechtbar sein. Außerdem wenden die meisten Kernsysteme die Kosten automatisch auf der Grundlage des Fälligkeitsdatums an, so dass es schwierig sein könnte, unterschiedliche Laufzeiten auf der Grundlage der Darlehensart zu implementieren.
Topic 2D, Origination Fees and Costs (Including Premiums and Discounts) der Bank Accounting Advisory Series des OCC (die jährlich aktualisiert wird), enthält deren Auslegung der Anwendung dieses Standards in einem einfachen Frage- und Antwortformat. Natürlich gibt es nicht für jede Regel eine Ausnahme, daher zögern Sie bitte nicht, sich mit Fragen und weiteren Hinweisen zur ordnungsgemäßen Abgrenzung von Darlehensgebühren und -kosten an die Experten von Fortner, Bayens, Levkulich, & Garrison, P.C. zu wenden.
