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  • Warum kann es vorkommen, dass eine Behandlung für eine bestimmte Krankheit bei der einen Person sehr gut funktioniert, bei der nächsten Person aber schlecht oder gar nicht?
  • Was sagt uns unser genetisches Profil über Chancen und Risiken für unsere Gesundheit?
  • Wie können molekulare, klinische oder Lebensstildaten die Vorbeugung, Diagnose oder Behandlung von Krankheiten unterstützen?

Das sind nur einige der Fragen, auf die die personalisierte Medizin versucht, Antworten zu finden.

Einige behaupten, dass die Medizin schon immer personalisiert war. Und natürlich ist da viel Wahres dran. Jeder Arzt, der seine Arbeit ernst nimmt, wird versuchen, die bestmögliche Lösung für den jeweiligen Patienten zu finden. Neu ist die große Menge an unterschiedlichen Daten, die zu den direkten medizinischen Daten hinzukommen. Diese haben das Potenzial, Diagnose- und Behandlungsentscheidungen zu unterstützen oder sogar Präventionsstrategien zu ermöglichen. Das Ziel der personalisierten Medizin ist es, dies zu ermöglichen. In gewissem Umfang werden diese Ansätze bereits heute angewandt, vor allem im Bereich der Krebserkrankungen. Mit Hilfe molekularer Marker können beispielsweise Untergruppen von Patienten definiert werden, die unterschiedlich auf eine bestimmte Behandlung ansprechen. Langfristig besteht die Vision darin, das gesamte Potenzial der umweltbedingten und molekularen Merkmale jedes Einzelnen zu nutzen, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Die personalisierte Medizin ist etwas Besonderes, weil sie ein Querschnittsbereich ist, der nur dann erfolgreich sein kann, wenn Fachwissen und Daten aus sehr unterschiedlichen Disziplinen und Bereichen zusammengeführt werden. Darüber hinaus hat die Umsetzung von Ansätzen der personalisierten Medizin Auswirkungen auf alle Bürger und Patienten in unseren Gesellschaften in Europa und darüber hinaus. Um Fortschritte zu erzielen, bedarf es konzertierter Anstrengungen. Daher befassen sich nicht nur nationale und regionale Regierungen, sondern auch europäische Institutionen mit der Frage, wie die personalisierte Medizin in unseren Gesundheitssystemen am besten geregelt und umgesetzt werden kann.

Als Ausgangspunkt muss der Begriff „personalisierte Medizin“ selbst definiert werden, da er künftige Handlungsfelder und Verantwortlichkeiten bestimmt. Die Arbeit von ICPerMed basiert auf der Definition der personalisierten Medizin, die in der Schlussfolgerung des Europäischen Rates zur personalisierten Medizin für Patienten (2015/C 421/03) gegeben wird.

Darin heißt es, „dass es weithin verstanden wird, dass sich die personalisierte Medizin auf ein medizinisches Modell bezieht, das die Charakterisierung des Phänotyps und des Genotyps von Individuen (z.z. B. molekulare Profilerstellung, medizinische Bildgebung, Lebensstildaten), um die richtige therapeutische Strategie für die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt zu entwickeln und/oder die Veranlagung für eine Krankheit zu bestimmen und/oder eine rechtzeitige und gezielte Prävention zu ermöglichen.“

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