Neuronale Korrelate der hypokinetischen Dysarthrie und Mechanismen einer wirksamen Stimmbehandlung bei Parkinson-Krankheit

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Hintergrund: Hypokinetische Dysarthrie ist bei idiopathischer Parkinson-Krankheit (PD) weit verbreitet, und die Wirksamkeit einer hochintensiven Stimmbehandlung ist gut belegt. Die neuronalen Korrelate sind jedoch noch weitgehend unbekannt.

Zielsetzung: Unser Ziel war es, die zerebrale Pathophysiologie der hypokinetischen Dysarthrie und die behandlungsbedingten Veränderungen mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) zu spezifizieren.

Methoden: Wir untersuchten gesunde Kontrollpersonen (HCs) und Patienten mit idiopathischer PD-assoziierter Dysarthrie vor und nach der Behandlung gemäß dem Lee Silverman Voice Treatment LOUD (LSVT) mit fMRI. Während der fMRI-Untersuchung lasen die Teilnehmer verdeckt Sätze mit normaler (z. B. ein Gespräch in einem ruhigen Raum) oder hoher (z. B. Schreie an einem windigen Strand) Intensität. Außerdem testeten wir die Auswirkungen von LSVT auf die Verständlichkeit und verschiedene Sprachmerkmale (Intensität, Tonhöhe, Artikulation).

Ergebnisse: LSVT verbesserte effektiv die Verständlichkeit, Artikulation und Tonhöhe bei den Patienten. Verdecktes Sprechen mit hoher Intensität führte im Vergleich zu verdecktem Sprechen mit normaler Intensität zu einer erhöhten Aktivierung hauptsächlich sekundärer motorischer Areale und bilateraler superiorer und medialer temporaler Regionen. Vor der LSVT zeigten die Patienten eine geringere Aktivität in mehreren sprachassoziierten Arealen im Vergleich zu HCs. Als neuronales Korrelat einer effektiven LSVT korrelierte die erhöhte Aktivität im rechten superioren Temporalbereich mit einer verbesserten Verständlichkeit.

Schlussfolgerung: Dies ist die erste Hirnbildgebungsstudie, die ein verdecktes Sprachparadigma bei Morbus Parkinson verwendet und die kortikale Hypoaktivierung als Korrelat der hypokinetischen Dysarthrie aufzeigt. Darüber hinaus waren die kortikalen Korrelate einer wirksamen LSVT-Behandlung mit dem neuronalen Netzwerk kolokalisiert und zeigten eine erhöhte Aktivierung während der Spracherzeugung mit hoher Intensität im Vergleich zu normaler Intensität.

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