OriginalbeitragKontraindikationen für Phenytoin bei Patienten mit Krampfanfällen in der Notaufnahme

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Das Ziel dieser Studie war es, festzustellen, welche Kontraindikationen für Phenytoin bei Patienten in der Notaufnahme mit Krampfanfällen in der Anamnese bestehen. Wir führten eine retrospektive Überprüfung der Krankenakten von 2005 in zwei Notaufnahmen eines Netzwerks von Gesundheitseinrichtungen durch. Wir identifizierten potenzielle Patienten anhand von ICD-9-Codes (International Classification of Diseases, Ninth Revision), wählten nur erwachsene Patienten mit einer dokumentierten Vorgeschichte von Krampfanfällen aus und überprüften diese Krankenblätter. Von den 201 untersuchten Krankenblättern waren die drei am häufigsten von den Patienten eingenommenen Antiepileptika: Phenytoin (38 %), Levetiracetam (17 %) und Valproinsäure (15 %). Was die absoluten Kontraindikationen für Phenytoin betrifft, so hatten 4,5 % der Anfallspatienten eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Phenytoin und 1,5 % waren schwanger; allerdings nahmen keine schwangeren Patienten Phenytoin ein und nur eine Person mit Überempfindlichkeit gegen Phenytoin nahm Phenytoin ein. Was die relativen Kontraindikationen betrifft, so litten 6 % der Patienten mit Krampfanfällen an einer Lebererkrankung, 8 % an einer Nierenerkrankung, 9 % an Alkoholkonsum/-abhängigkeit und 16 % an Diabetes. Allerdings nahmen 55 % der Patienten mit einer Lebererkrankung, 44 % mit einer Nierenerkrankung, 77 % mit Alkoholkonsum/-abhängigkeit und 53 % mit Diabetes derzeit Phenytoin ein. Nur sehr wenige Anfallspatienten in der Notaufnahme haben absolute Kontraindikationen für den Einsatz von Phenytoin, und die meisten mit absoluten Kontraindikationen nehmen andere Antiepileptika ein. Umgekehrt hat ein größerer Anteil der Anfallspatienten relative Kontraindikationen, und viele nehmen weiterhin Phenytoin ein.

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