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Pathognomonisch (oft falsch geschrieben als pathognomisch und manchmal als pathomnemonisch) ist ein Adjektiv griechischen Ursprungs (παθογνωμονικό ), das oft in der Medizin verwendet wird und die Diagnose einer bestimmten Krankheit bedeutet. Ein pathognomonisches Zeichen ist ein besonderes Zeichen, dessen Vorhandensein zweifelsfrei bedeutet, dass eine bestimmte Krankheit vorliegt. Der Begriff leitet sich vom griechischen páthos (πάθος, Krankheit) und gnōmon (γνώμον, „Richter“) ab. Ein Zeichen oder Symptom als „pathognomonisch“ zu bezeichnen, stellt eine deutliche Verschärfung eines „diagnostischen“ Zeichens oder Symptoms dar.
Einige Befunde können zwar klassisch, typisch oder hochgradig suggestiv für eine bestimmte Erkrankung sein, sie treten aber nicht unbedingt nur bei dieser Erkrankung auf und können daher nicht direkt eine spezifische Diagnose implizieren. Ein pathognomonischer Befund hingegen ermöglicht eine sofortige Diagnose, da es keine anderen Erkrankungen in der Differenzialdiagnose gibt. Ein pathognomonisches Zeichen oder Symptom kann bei einer bestimmten Krankheit manchmal fehlen, da der Begriff nur impliziert, dass der Arzt bei dessen Vorhandensein sofort weiß, dass der Patient krank ist.
Singuläre pathognomonische Zeichen sind relativ selten. Beispiele für pathognomonische Befunde sind die Koplik-Flecken im Mund bei Masern oder die palmaren Xanthome an den Händen von Menschen, die an Hyperlipoproteinämie leiden.
Pathognomonische Zeichen
Keine oder nur sehr wenige der hier genannten Beispiele sind im eigentlichen Sinne pathognomonisch. Zum Beispiel tritt Parkinsonismus nicht nur bei der Parkinsonschen Krankheit auf.
Krankheit | Zeichen |
---|---|
Duchenne-Muskeldystrophie | Gowers-Zeichen |
Hypocalcämie | Trousseau- und Chvostek-Zeichen |
Tetanus | Risus sardonicus |
Leberzirrhose | Spider Angiom |
Systemischer Lupus erythematodes | Schmetterlingsausschlag |
Bulimia nervosa | Chipmunk facies (Ohrspeicheldrüse Schwellung der Ohrspeicheldrüse) (Chipmunk-Facies auch bei Knochenmarkserweiterung als Folge von Beta-Thalassämie Major) |
Lepra | Leonine-Facies (verdickte löwen-wie Gesichtshaut) |
Masern | Koplik-Flecken |
Diphtherie | Pseudomembranen auf Mandeln, Rachen und Nasenhöhle |
Grave’sche Krankheit | Neuer beidseitiger Exophthalmus |
Pankreatitis | Cullen-Zeichen (bläuliche Verfärbung des Nabels) |
Chronische hämorrhagische Pankreatitis | Grau-Turner-Zeichen (Ekchymose im Flankenbereich) |
Cholera | Reis-wässriger Stuhl |
Typhus | Rosige Flecken im Bauchraum |
Meningitis | Kernig-Zeichen und Brudzinski-Zeichen |
Cholecystitis | Murphy-Zeichen Murphy-Zeichen (Schmerz bei tiefer Inspiration, wenn die entzündete Gallenblase ertastet wird) |
Angina pectoris | Levine-Zeichen (Umklammerung des Brustkorbs mit der Hand) |
Patenter Ductus arteriosus | Maschinen-wie ein Herzgeräusch |
Parkinson-Krankheit | Kipprollendes Zittern |
Whipple-Krankheit | Okulo-Kaumuskel-Myorhythmie |
Rippenfraktur | Schmerzen beim Versuch, auf dem Rücken zu schlafen |
Akute myeloische Leukämie | Auerstab |
Multiple Sklerose | Bilaterale internukleäre Ophthalmoplegie |
Kongestive Herzinsuffizienz | Drittes Herzgeräusch |
Perikardiales Reiben | Perikarditis |
Neurofibromatose I | Plexiformes Neurofibrom |
Hodgkin-Lymphom | Hodgkin- und Reed-.Sternberg-Zellen (riesige ein- und mehrkernige Zellen) |