Pathologische Eifersucht: Ein interaktiver Zustand

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Zielsetzung: Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die Psychopathologie, die Antezedenzien und den aktuellen Umgang mit pathologischer Eifersucht aus einer interpersonellen Perspektive zu beschreiben. Methode: Die Datenbank Google Scholar wurde mit den folgenden Begriffen durchsucht: wahnhafte Eifersucht; krankhafte Eifersucht; paranoide Eifersucht; pathologische Eifersucht; Othello-Syndrom; wahnhafte Eifersuchtsstörung; eheliche Paranoia. Von den insgesamt 600 Artikeln wurden 40 aufgrund ihrer Aktualität und Relevanz für die interpersonellen Aspekte der Eifersucht ausgewählt. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass Eifersuchtswahn bei Männern und Frauen gleichermaßen verbreitet ist, wobei die Prävalenz bei älteren Menschen höher ist. Diesem Zustand können neurologische, drogenbedingte und/oder psychologische Ursachen zugrunde liegen, denen meist ein geringes Selbstwertgefühl und eine übermäßige Abhängigkeit von einem Liebespartner vorausgehen. Pathologische Eifersucht kann durch das Verhalten des Partners ausgelöst und durch Denkfehler sowie durch die psychologischen Vorteile, die sie anfangs für die Beziehung mit sich bringt, aufrechterhalten werden. Langfristig birgt sie jedoch gefährliche Risiken für den Patienten, den Partner und den imaginären Rivalen, so dass manchmal eine unfreiwillige Hospitalisierung erforderlich ist. Zu den Behandlungsempfehlungen gehören Paartherapie, ein starker kognitiver Fokus, antipsychotische Medikamente und Interventionen, die das Selbstwertgefühl beider Partner stärken und die Solidarität in der bestehenden Beziehung fördern. Schlussfolgerung: Die Wirksamkeit der Behandlung ist noch nicht eindeutig belegt.

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