Kompressoröl, auch Kältemittelöl genannt, ist für den Betrieb der Klimaanlage (A/C) unerlässlich. Es schmiert nicht nur die internen Komponenten des Kompressors, sondern dient auch als Dichtungsmittel für Gummikomponenten wie Schläuche und Dichtungen, absorbiert Wärme und verhindert in einigen Hybridfahrzeugen elektrische Schäden am Kompressor.
Um die Kompatibilität mit den vielen Materialien in diesen Systemen zu gewährleisten, ist es wichtig, immer nur die richtige Ölqualität und in der richtigen Menge zu verwenden. Aber kennen Sie den Unterschied zwischen den verschiedenen Ölsorten und wissen Sie, wie und wann sie verwendet werden sollten? Wir helfen Ihnen, die richtige Wahl zu treffen.
Es gibt vier Hauptöltypen, deren Verwendung weitgehend davon abhängt, welche Art von Kältemittel sich im System befindet und was der Kompressorhersteller vorschreibt:
- PAG-Öl: Polyalkylenglykol oder PAG-Öl ist ein künstlich hergestelltes Schmiermittel, das sowohl in R134a-Systemen als auch im neuesten R1234yf verwendet wird. Es gibt verschiedene Arten von PAG-Öl, je nach Viskosität des Öls – PAG46, PAG100 und PAG150 – und der Art des Kältemittels, für das es bestimmt ist. Leider ist PAG hygroskopisch, d. h. es zieht Feuchtigkeit aus dem Klimasystem oder der Atmosphäre an und speichert sie. Wenn sich PAG-Öl und Feuchtigkeit vermischen, reagieren sie und bilden eine Säure, die die Komponenten des Systems korrodieren und beschädigen kann. Aus diesem Grund sollte PAG-Öl niemals zur Schmierung von O-Ringen, Kompressorwellendichtungen oder Kältemittelleitungsverbindungen verwendet werden. Noch wichtiger ist, dass es auch nicht in Hybridfahrzeugen verwendet werden sollte, da das Öl elektrisch leitfähig ist.
- Mineralöl: Mineralisches Kältemittelöl, auch bekannt als Alkylbenzolöl, war die Standardoption, bis sich HFC-Kältemittel durchsetzten. Heute wird es noch in älteren R-12-Kältemittelsystemen verwendet. Und da es keine Feuchtigkeit aufnimmt, wird es auch zur Schmierung von O-Ringen und Dichtungen in R-12- und R134a-Systemen verwendet.
- POE-Öl: Polyolester-, Ester- oder POE-Öl gibt es auch schon seit einiger Zeit, aber bisher wurde es von vielen Herstellern nicht empfohlen, weil es bei hoher Hitze und Belastung nicht gut funktioniert und Feuchtigkeit absorbiert. Eine Ausnahme bilden Hybridfahrzeuge mit einem elektrisch angetriebenen Kompressor. POE-Öl hat bessere Isoliereigenschaften als PAG und kann dazu beitragen, die Isolierung der Wicklungen zu schützen und elektrische Lecks zu verhindern. Die Verwendung des falschen Öls in Hybridfahrzeugen kann dazu führen, dass der Strom durch den Klimakompressor zurückfließt, was zu einem Stromschlag führen kann.
- PAO-Öl: Polyalphaolefin- oder PAO-basiertes Öl ist ein synthetisches Mehrbereichsöl. Es ist mit vielen Schmier- und Kältemitteln kompatibel und ist für den universellen Einsatz bestimmt und wird manchmal als Ersatz für bestimmte PAG-Öle verwendet, wenn es vom Kompressorhersteller zugelassen ist.
Die Wahl des falschen Öltyps kann sowohl die Leistung als auch die Langlebigkeit des Kompressors beeinträchtigen. Tatsächlich ist die Verwendung der falschen Ölsorte eine der Hauptursachen für den Ausfall eines neu installierten Kompressors. Aber nicht nur die Qualität ist wichtig.
Für eine optimale Leistung ist es entscheidend, auch die richtige Ölmenge zu verwenden – ein Prozess, der als Ölausgleich bekannt ist. Wird zu wenig Öl verwendet, wird der Kompressor nicht ausreichend geschmiert, was zu Reibung und Hitzeentwicklung führt. Dies beschleunigt den Verschleiß der Hauptkomponenten – eine weitere Ursache für Kompressorausfälle – und belastet das gesamte System unnötig. Ist die Belastung zu groß, wird die Kühlleistung des Systems beeinträchtigt.
Bei der Durchführung eines Kompressorölausgleichs ist es wichtig, immer die mit dem Kompressor gelieferten Anweisungen oder die Anweisungen im Wartungshandbuch des Fahrzeugs zu befolgen, um zu wissen, wie viel Öl vor der Installation hinzugefügt werden muss. In den meisten Fällen wird dazu das Öl aus dem defekten Kompressor abgelassen und gemessen, dann wird eine bestimmte Menge neuen Öls in den Ersatzkompressor gefüllt. Dies kann von einer vollen Ölfüllung (236 ml) bis hin zu einer halben oder gar keiner Ölfüllung reichen.
Um Zeit und Mühe zu sparen, werden die meisten Kompressoren von Delphi Technologies bereits mit der richtigen Ölmenge befüllt. Beliebte Kompressoren wie der TSP0155997, die in wichtigen Anwendungen wie VW Golf, Beetle, Seat Ibiza, Leon und Audi A1, A3 eingesetzt werden, sind zudem mit einem neuen Öl gefüllt, das sowohl mit den Kältemitteln R134a als auch R1234yf kompatibel ist. Das als PS-R1 bekannte Polyetheröl enthält zusätzliche Additive zum Schutz vor Verschleiß, Oxidation und Korrosion usw. und bietet eine hervorragende Schmierfähigkeit sowie thermische und chemische Stabilität, so dass es sich für beide Kältemittel eignet. Zusammen mit der Tatsache, dass der Kompressor vorgefüllt ist, trägt dies dazu bei, eine optimale Reparatur zu gewährleisten und den Werkstätten sowohl Zeit als auch Geld zu sparen.