Ich habe einen Artikel im Guardian gelesen, in dem es darum ging, dass Musik aus dem englischen Lehrplan verschwindet. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Zahl der Schulen, die das Fach auf dem A-Level (Advanced Level) anbieten, stark rückläufig ist, und dass immer weniger Schüler im Alter von dreizehn bis sechzehn Jahren Musik belegen, was meiner Meinung nach darauf zurückzuführen ist, dass das neue englische Abitur mehr Gewicht auf MINT-Fächer (Naturwissenschaften, Technik und Mathematik) und Geisteswissenschaften plus eine Fremdsprache legt.

Wie lange könnte es noch dauern, bis Geographie oder Geschichte und andere Geisteswissenschaften als Fächer angesehen werden, die man „außerhalb der Schulzeit studieren“ kann, und sie fallen weg, und warum nicht? Man kann diese Bücher außerhalb der Schule alleine lesen! Von der Mehrheit der 16-Jährigen wird jetzt erwartet, dass sie in der obligatorischen 16- bis 18-jährigen Schule bleiben, aber die Möglichkeiten, was man studieren kann, werden auf das beschränkt, was „die Regierung“ bezahlen will. Ich würde gerne Ihre Meinung lesen, auch wenn sie von meiner abweicht.

Bei der Musik braucht man Hilfe, um die musikalische Sprache zu lesen und um zu lernen, wie man Musikinstrumente spielt. Auch die Musiktechnik hat in den letzten zwei Jahren um mehr als 32% abgenommen. Das Problem, wenn man Musik nur „außerhalb der Schulzeit“ anbietet, sind die Kosten für die Eltern, und ich vermute, dass die Schulen, die kein umfassendes Musikangebot haben, in den am meisten benachteiligten Gebieten liegen. Im Jahr 2012, als ich die Schule verließ, war Musik ein Pflichtfach für die 11- bis 13-Jährigen (bis zur 8. Klasse). Laut dieser Umfrage ist es nur noch in 47,5 % der Schulen Pflichtfach. Die Zahl der Mitarbeiter in den Musikabteilungen ist um 36 % gesunken, was für Musikabsolventen besorgniserregend ist, da ein ganzer Berufszweig wegfällt. Menschen machen Musik nicht nur aus beruflichen Gründen, für viele ist es ein Hobby, das ihnen Spaß macht, eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Gleichgesinnte zu treffen.

In meiner Grundschule wurde in Gruppen gesungen, aber wenn man ein Instrument spielen wollte, musste man extra für eine halbe Stunde Unterricht in den Pausen oder nach der Schule bezahlen. In der High School gab es außerhalb des Musikunterrichts Instrumentalunterricht und Sologesang. Ich bin wirklich gesegnet, dass meine Eltern für diese Kurse bezahlt haben, aber sie wurden durch kostenlose GCSEs (General Certificates in Education) in zeitgenössischem Tanz, Schauspiel und Musik ergänzt, und ich bezweifle, dass man privat genügend Stunden finanzieren könnte, die ohne darstellende Künste im Lehrplan erforderlich wären, und man würde als Schüler in Schlüsselqualifikationen zu kurz kommen.

Ich war die einzige Schülerin, die an meinem 6th Form College (16-18) das Fach Musik A (Advanced) belegte, also nahm ich den Unterricht in einer BTEC-Musikgruppe (die hauptsächlich auf Leistung basiert, ohne musikalische Kenntnisse), was die akademische Strenge des Advanced Level Kurses einschränkte, und wieder einmal sprangen meine Eltern ein, um mehrere Privatstunden zu bezahlen, um die Lücken zu schließen, die ich nach meinem ersten Studienjahr entdeckte, was nichts gegen meine Musiklehrer sagen soll, die beide wunderbar waren, aber sie hatten weder die Zeit noch die Mittel, um mehr zu helfen, als sie es taten. Ich hätte nicht gerne an einem Musikkonservatorium angefangen, ohne eine umfassende musiktheoretische Ausbildung zu haben, und ich bin mir nicht sicher, ob ich dort aufgenommen worden wäre.

Vielleicht müssen wir in England die sechsten Klassen der Schulen abschaffen, wenn sie keinen umfassenden und bereichernden Lehrplan anbieten können. Dann sollten wir alle 16-Jährigen in die County Colleges schicken, um die A-Level-Kohorte mehrerer Schulen (16-18-Jährige) zu konsolidieren und so mehr Schüler pro Kurs zu haben? Was meinen Sie?

Jetzt entscheidet die britische Regierung, was englische Schüler lernen, und ich frage mich, wie viele von ihnen einen Musikabschluss haben? Vielleicht ist das eine neue Berufsperspektive für Musikabsolventen – in die Politik zu gehen, um sicherzustellen, dass Kreative in den Sitzen der Macht vertreten sind.

Ich möchte hinzufügen, dass meine beiden Brüder in Berufen tätig sind, die heute als „akademische“ MINT-bezogene Studienbereiche gelten, doch beide durften die darstellenden Künste studieren, Schauspiel und Tanz, und beide nahmen Gesangsunterricht, und das hat ihre Charaktere bereichert, sie in die Lage versetzt, gerne in Teams zu arbeiten, und ihnen die Fähigkeit gegeben, Präsentationen vor großen Gruppen von Menschen ohne allzu große Angst zu halten. Beide tanzen immer noch Gesellschaftstanz, und vor allem haben sie dadurch gelernt, hartnäckig zu bleiben, sich zu engagieren und bei schwer zu erlernenden Fähigkeiten nicht aufzugeben. Die Künste können auch Stress abbauen und es ist gut für ihre geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden, dass sie in der Kunst und in kreativen Beschäftigungen Zuflucht finden können.

Während meines Studiums und meiner Ausbildung war die Hilfe meiner Musiklehrer und Mentoren von unschätzbarem Wert. Sie haben meine Entwicklung und meinen Fortschritt bis heute begleitet und mir geholfen, Ziele zu erreichen, die ohne sie unerreichbar gewesen wären. Zurzeit studiere ich bei Rosa Mannion, die sowohl eine Inspiration als auch eine ermutigende Lehrmeisterin ist. Wir studieren derzeit gemeinsam die Bedeutung der weichen Palette in der Gesangstechnik und ich bin gespannt darauf, mehr über ihre Forschung zu erfahren und die Empfehlungen in die Praxis umzusetzen.