Ulnar-Abutment-Syndrom

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Fall
Diese 50-jährige, rechtshändig dominante Freizeitspielerin stellte sich mit einer dreimonatigen Vorgeschichte von ulnarseitigen Schmerzen im linken Handgelenk vor. Sie beschrieb ein schleichendes Auftreten von Schmerzen und Symptomen, die sich bei Gewichtsbelastung durch die Arme und bei Drehbewegungen verschlimmerten. Bei der Untersuchung hatte sie Schmerzen bei der Endstreckung des Handgelenks und bei der Ulnardeviation. Ein Grind-Test, bei dem das Handgelenk ulnar abgewinkelt und rotiert wird, löste ihre Symptome aus.

Befunde
Eine echte PA-Röntgenaufnahme des Handgelenks zeigt eine positive ulnare Abweichung von etwa 5 mm. Die Röntgenserie ist ansonsten normal. Eine anschließende MRT zeigte eine Ausdünnung der dreieckigen Faserknorpelscheibe (TFCC) ohne diskrete Perforation oder Riss der gesamten Dicke. Die proximale und distale Lamina schien ebenfalls intakt zu sein. Ein großes multilokuläres volares Ganglion (6 x 7 x 5 mm groß) wurde neben den Sehnen des Flexor digitorum profundus und tief im ulnaren neurovaskulären Bündel gesehen.

Diskussion
Dieser Spieler wurde mit einer kurzen Schienung behandelt. Während dieser Zeit klangen ihre Symptome und klinischen Zeichen vollständig ab. Sie war in der Lage, alle normalen Aktivitäten ohne Schmerzen oder Einschränkungen wieder aufzunehmen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass in manchen Situationen, insbesondere wenn die Varianz signifikant ist, ein Verfahren zur Verkürzung der Ulna erforderlich ist.

Um die Ulna-Varianz angemessen zu beurteilen, ist ein „echtes“ PA-Röntgenbild erforderlich. Dieses Bild wird im Null-Grad-Winkel aufgenommen, wobei sich Schulter, Ellbogen und Handgelenk in derselben horizontalen Ebene befinden. Eine sorgfältige Positionierung ist wichtig, da die Ulna bei Pronation länger und bei Supination kürzer erscheint. Zur Bestimmung der ulnaren Varianz wird eine Linie von der ulnaren Seite des Radius durch den Styloidus ulnaris gezogen. Die normale Varianz wird im Allgemeinen als neutral oder 1-2 mm beiderseits dieser Linie betrachtet.

Die Belastung des Handgelenks wird normalerweise zwischen Radius und Ulna im Verhältnis 80:20 aufgeteilt. Eine Minusvarianz der Ulna (Verkürzung der Ulna) um nur 2,5 mm kann diese Belastung auf 4 % reduzieren und ist mit einer Instabilität der Handwurzel verbunden. Zu den möglichen Komplikationen gehören avaskuläre Nekrosen des Lunatum (Kienbocks) und Rupturen des TFCC. Ulnar plus Varianz (eine längere Ulna) um 2,5 mm erhöht die Belastung auf 42 %. Zu den Komplikationen gehören das Ulnar-Abutment-Syndrom (oder Ulnar-Impingement) mit degenerativen Veränderungen an der distalen Ulna, dem proximalen Lunatum und dem proximalen Triquetrum sowie eine Ruptur des TFCC.

Wichtiger Hinweis
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