Ultrasurf ist ein ziemlich merkwürdiger Fall – es ist ein mysteriöses Produkt, das sich selbst nicht als VPN oder Proxy bezeichnet, aber auf die gleiche Art und Weise funktioniert.

Aber es gibt noch viele andere Eigenheiten:

Was Sie mit Ultrasurf bekommen, ist eine neue IP-Adresse, die Sie von den Ultrasurf-Servern über einen Proxy erhalten, zusätzlich zu einer Industriestandard-Verschlüsselung, um Ihren Datenverkehr zu schützen. Und das ist auch schon alles – Sie werden keine fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen, hochmoderne Benutzeroberflächen, einen 24/7-Kundensupport oder individuelle Streaming-Server finden.

Sie erhalten auch keine Geld-zurück-Garantie. Das liegt daran, dass Ultrasurf völlig kostenlos ist.

Was hat es also mit diesem „VPN“ auf sich? Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie den Hintergrund von Ultrasurf kennen.

Im Jahr 2002 von chinesischen Aktivisten (UltraReach) ins Leben gerufen und im Silicon Valley beheimatet, besteht das einzige Ziel von Ultrasurf seit mehr als anderthalb Jahrzehnten darin, den Nutzern ein zuverlässiges Mittel zum Umgang mit staatlicher Zensur an die Hand zu geben. Ob China, der Nahe Osten oder ein anderer Ort, an dem ein Internet ohne Grenzen inakzeptabel ist, die Mission dieses Tools ist es, alle Barrieren zwischen Ihnen und zensierten Inhalten zu beseitigen – nicht mehr und nicht weniger.

Durch die Kombination der größten Stärken von VPNs und Proxies (Verschlüsselung bzw. IP-Maskierung) bietet Ultrasurf Internetfreiheit auf schnelle und zuverlässige Weise. Es ist einfach zu bedienen und dient einem wichtigen Zweck – dem Kampf gegen die Online-Zensur.

Das heißt aber nicht, dass Ultrasurf eine völlig private oder anonyme Erfahrung ist. Der HTTP-Verkehr wird nicht verschlüsselt, und die „Protokollierungsrichtlinie“ besagt, dass „ein Minimum an Informationen“ bis zu 30 Tage lang gespeichert wird. Ultrasurf verlangt zwar keine persönlichen Daten, um es zu benutzen, aber es kann die gesammelten Daten in Übereinstimmung mit den US-Gesetzen weitergeben.

Eigentlich ist Ultrasurf auch dafür bekannt, dass es selbst einige Blockierungen vornimmt. Beispiele sind eine Reihe von Websites für Erwachsene und Seiten mit „anstößigen“ Inhalten.

Würden wir Ultrasurf also empfehlen, um Netflix zu schauen oder sicher auf Ihr Bankkonto zuzugreifen? Nein, das würden wir nicht – aber dafür wurde diese hervorragende Freeware auch nicht entwickelt. Es zielt darauf ab, bedrückende Online-Einschränkungen zu einem Nicht-Faktor zu machen. Und das schafft es auch.