Es gibt eine Reihe von Verkaufspraktiken, die für Unternehmen im Umgang mit ihren Kunden unzulässig sind.

Empfehlungsverkauf

Nach dem australischen Verbraucherschutzgesetz ist es für ein Unternehmen unzulässig, einen Verbraucher zum Kauf von Waren oder Dienstleistungen zu bewegen, indem es ihm Vorteile verspricht, wenn er dem Unternehmen hilft, anderen Kunden Waren oder Dienstleistungen zu liefern.

Pyramidensysteme

Es ist illegal, sich an einem Pyramidensystem zu beteiligen oder jemanden dazu zu überreden, sich daran zu beteiligen.

Pyramidensysteme verdienen ihr Geld durch die Anwerbung von Personen und nicht durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen, selbst wenn das System den Verkauf eines Produkts beinhaltet. Diese Systeme funktionieren, indem neue Teilnehmer aufgefordert werden, eine Zahlung, die so genannte „Teilnehmerzahlung“, zu leisten, um sich anzuschließen. Neuen Mitgliedern werden Zahlungen für die Anwerbung anderer Investoren oder neuer Teilnehmer versprochen.

Missbräuchliche Vertragsklauseln

Es gibt Gesetze zum Schutz der Verbraucher vor missbräuchlichen Klauseln in Fällen, in denen sie kaum oder gar nicht die Möglichkeit haben, mit dem Unternehmen zu verhandeln, wie z. B. bei Standardverträgen.

Die meisten Klauseln in Standardverträgen für Verbraucher fallen unter das Gesetz über missbräuchliche Vertragsklauseln. Ausgenommen sind jedoch Klauseln in Verbraucherverträgen, die den Preis festlegen oder das gelieferte Produkt oder die Dienstleistung definieren.

Die Angemessenheit einer Klausel muss im Kontext des gesamten Vertrags betrachtet werden.

Stellt ein Gericht fest, dass eine Vertragsklausel missbräuchlich und daher nichtig ist, wird die Klausel so behandelt, als hätte sie nie existiert. Der Vertrag bleibt jedoch für die betroffenen Parteien in dem Maße verbindlich, in dem er auch ohne die missbräuchliche Klausel funktionieren kann.

Die folgenden Fragen können Ihnen helfen, eine potenziell missbräuchliche Klausel zu erkennen:

• Verursacht die Klausel ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen Ihren Rechten und Pflichten und denen des Verbrauchers?
• Ist die Klausel vernünftigerweise notwendig, um die legitimen Interessen des Unternehmens zu schützen?
• Würde die Klausel dem Verbraucher einen (finanziellen oder nicht-finanziellen) Schaden zufügen, wenn Sie versuchen, sie durchzusetzen?
• Wie transparent ist die Klausel?

Unmoralisches Verhalten

Unternehmen ist es untersagt, gegenüber ihren Kunden und anderen Unternehmen in unzumutbarer Weise zu handeln. Ein solches Verhalten wird als skrupelloses Verhalten bezeichnet.

Ein bestimmtes Verhalten kann skrupellos sein, wenn es besonders hart oder drückend ist oder wenn eine Partei wissentlich den besonderen Nachteil einer anderen ausnutzt. Ein skrupelloses Verhalten ist mehr als nur ein hartes kommerzielles Feilschen; es muss gegen das Gewissen sein, gemessen an den Normen der Gesellschaft.

Das Gesetz enthält eine Liste von Faktoren, die die Gerichte bei der Entscheidung, ob ein Verhalten skrupellos ist, berücksichtigen können, darunter:

• die relative Verhandlungsstärke der Parteien
• die Frage, ob die stärkere Partei unzulässigen Einfluss, Druck oder unfaire Taktiken angewandt hat
• der Umfang, in dem die Parteien in gutem Glauben gehandelt haben.

Annahme von Zahlungen ohne Lieferabsicht

Sie dürfen keine Zahlungen für Waren oder Dienstleistungen annehmen, wenn:

• Sie nicht beabsichtigen, die Waren oder Dienstleistungen zu liefern
• Sie beabsichtigen, wesentlich andere Waren oder Dienstleistungen als die angeforderten zu liefern
• Sie wissen oder hätten wissen müssen, dass Sie die Waren oder Dienstleistungen nicht rechtzeitig liefern können.

Dieser Teil des Gesetzes soll sich nicht auf Unternehmen auswirken, die wirklich versuchen, Liefervereinbarungen einzuhalten, z. B. wenn:

• die Nichteinhaltung der Lieferfrist auf einen Umstand zurückzuführen ist, der sich Ihrer Kontrolle entzieht
• Sie haben die erforderliche Sorgfalt walten lassen und angemessene Vorsichtsmaßnahmen getroffen.