USB 3.0, USB 3.1, USB Typ C: Das steckt hinter den Namen

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Der USB-Anschluss begleitet uns nun schon seit 20 Jahren. Er wurde 1996 eingeführt und ist seitdem kaum noch wegzudenken. Egal ob das Smartphone, die externe Festplatte, Drucker, Scanner oder sogar externe Bildschirme – fast jedes Gerät wird mittlerweile über USB mit dem PC oder Notebook verbunden. Doch seit der Einführung von USB 3.0, 3.1 und Typ C herrscht zunehmend Verwirrung um den USB-Anschluss. Einen Überblick darüber, was der Name bedeutet, haben wir für Sie zusammengestellt.

Aber was hat sich nun geändert, das für Verwirrung sorgt? Einiges, denn mit USB 3.0 und 3.1 kamen einige Änderungen und Erweiterungen des Standards. Besonders USB Typ C sorgt immer noch für Chaos, denn der Anschluss bedeutet nicht, dass auch ein neuer USB-Standard verwendet wird. Beginnen wir mit den aktuellen Standards.

USB 3.0/3.1

USB 3.0 kam im Jahr 2011 auf den Markt und war ab 2011 auch tatsächlich auf dem Markt erhältlich. Der neue Standard brachte vor allem eine höhere Übertragungsrate, aber auch eine höhere mögliche Leistung von bis zu 4,5w, die über die Kabel und Anschlüsse übertragen werden kann. Die erhöhte Datenübertragungsrate wird auch als „USB Super Speed“ bezeichnet.

Bereits 2013 kam USB 3.1 auf den Markt, das noch einmal höhere Datenraten erreichte. Allerdings entschied man sich, die Namensgebung der USB-3-Standards neu zu vergeben, so dass aus USB 3.0 USB 3.1 Gen 1 und aus den neuen Super-Speed+-Ports USB 3.1 Gen 2 wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass USB 3.1 Gen. 1 meist nur als USB 3.1 oder sogar als USB 3.0 gelistet wird.

Der Anschluss wird daher meist erst bei genauerem Hinsehen an dem daneben stehenden Symbol oder der Farbcodierung des Anschlusses erkannt. So ist ein USB 2.0 Anschluss schwarz, ein USB 3.1 Gen 1 Anschluss blau und ein USB 3.1 Gen 2 rot. Darüber hinaus gibt es weitere Farben wie gelbe „PowerUSB“-USB 2.0-Steckplätze, die eine höhere Leistung von 1a statt 0, 5a liefern können und oft auch dann Energie liefern, wenn das Notebook oder der PC ausgeschaltet ist.

Was die Symbole genau bedeuten:

SS – USB 3.1 Gen. 1 „Super Speed“. Bis zu 4GBit/s Datenübertragung, sonst keine Besonderheiten.

SS + oder SS10 – USB 3.1 Gen. 2 „Super Speed +“. Bis zu 10GBit/s theoretisch mögliche Datenübertragungsrate. Ansonsten gibt es keine besonderen Merkmale. Beide Anschlüsse sind auch voll abwärtskompatibel bis USB 1.0.

SS + DP oder SS10 DP – USB 3.1 Gen. 2 „Super Speed +“ mit DisplayPort Integration. Er hat die gleichen Spezifikationen wie der normale USB 3.1 Gen. 2, zusätzlich ermöglicht er auch die Übertragung von Display-Signalen über DisplayPort. Das bedeutet, dass Sie einen Monitor, der auch als USB-Hub verwendet wird, parallel mit nur einem Kabel anschließen können.

Lightning-Thunderbolt 3. Thunderbolt 3 ist als USB-Typ-C-Anschluss konzipiert und bietet neben USB 3.1 Gen 2 und DisplayPort 1.3 auch Thunderbolt 3 als Übertragung.

Zusätzliches „PD“ oder Batteriesymbol – Power Delivery. Die Standard-Stromversorgung wurde mit USB 3.1 Gen 2 geliefert und kann je nach Version und Kabel bis zu 100 W übertragen. Ist der Zusatz vorhanden, ist es also möglich, entweder externe Hardware mit bis zu 100w zu versorgen oder das Notebook über den Anschluss mit Strom versorgen zu lassen. Ein Beispiel aus der Praxis: Der externe Monitor im Home Office hat USB 3.1 Gen 2 mit DisplayPort oder sogar Thunderbolt 3 mit Power Delivery. Hier ist es möglich, den Monitor als Dockingstation für ein Notebook zu nutzen, denn ein einziges Kabel versorgt das Notebook mit Strom und überträgt Bild-, Ton- und USB-Daten über dasselbe Kabel an den Monitor. Externe Peripheriegeräte werden dann einfach an den USB-Hub des Monitors angeschlossen.

Die Standards sind noch recht übersichtlich. Unübersichtlich wird es allerdings bei USB Typ C. Der Standard selbst gibt nur eine Anschlussform vor, nicht aber, welcher USB-Standard sich dahinter verbirgt.

Aber zunächst einmal die Vorteile: USB Typ C ist aufgrund seiner Bauweise vielseitiger und vor allem verdrehbarer. Das lästige Drehen, bis das USB-Kabel endlich passt, ist nicht mehr nötig. Außerdem benötigt der Anschluss weniger Platz als ein USB-Typ-A-Anschluss. Die Vielseitigkeit zeigt sich bereits in der obigen Liste: Alle dort genannten Anschlusstypen können auch als USB Typ C ausgeführt werden.

Doch hier liegt auch das Problem: Ist der Anschluss, wie bei Smartphones oft der Fall, nicht gesondert gekennzeichnet, weiß der Nutzer nicht, welche Standards nun unterstützt werden. Einige Smartphones mit USB-Typ-C-Anschluss wie das HTC 10 unterstützen dann USB-3.1-Typ-C-Dockingstationen mit HDMI, Ethernet und USB-Hub – andere wie das Huawei Mate 9 hingegen setzen noch auf USB 2.0 und unterstützen ein solches Dock nur stark eingeschränkt.

Wenn der Hersteller also nicht vollständig angibt, welche Standards er bei seinen USB-Typ-C-Anschlüssen verwendet hat, entfällt das Rätselraten um passende Kabel, Adapter und Geräte. Wo man früher dem Verkäufer sagte, dass man ein USB-Kabel für einen Drucker braucht, muss man heute genauer sein: So benötigt man für den Anschluss eines Monitors aus dem obigen Beispiel ein USB 3.1 Gen 2 Typ-C-Kabel mit Power Delivery (PD) und DisplayPort (DP).

Apple treibt das Ganze voran, denn um das aktuelle MacBook und MacBook Pro zu laden, braucht man ein kompatibles Kabel – das erkennt man nur an der Seriennummer auf dem Kabel selbst.

Bisher gibt es keine wirkliche Lösung, denn es ist den Herstellern überlassen, auf welche Standards sie setzen. Allerdings hat die CES 2017 eine starke Tendenz in Richtung Thunderbolt 3 gezeigt, zumindest bei Notebooks. Hier wären alle Standards abgedeckt, ohne dass man raten müsste. Allerdings sind die Smartphone-Hersteller noch recht zurückhaltend mit den Informationen über den verwendeten Standard.

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