Um die Wirksamkeit der Uteruspolypektomie bei der Behandlung von abnormalen Uterusblutungen (AUB) zu beurteilen, haben wir eine systematische Übersichtsarbeit über die veröffentlichte Literatur durchgeführt. Einschlägige Arbeiten wurden durch elektronisches Scannen von MEDLINE (1966-2004), EMBASE (1980-2004) und der Cochrane Library sowie durch manuelle Suche in den Bibliographien bekannter Primär- und Übersichtsartikel ermittelt. Es wurden Studien ausgewählt, in denen die Wirksamkeit der Uteruspolypektomie bei der Behandlung von Frauen mit AUB (Menstruationsstörungen, postmenopausale Blutungen mit oder ohne Hormonersatztherapie/Tamoxifen) eingeschätzt wurde. Die Auswahl der Studien, die Qualitätsbewertung und die Datenerfassung wurden unabhängig voneinander und in doppelter Ausführung durchgeführt. Als Hauptergebnisse wurden die Linderung der AUB-Symptome (Verbesserung gegenüber dem Ausgangswert, Normalisierung der Blutungsmuster) und die Patientenzufriedenheit gemessen. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten die technische Durchführbarkeit und Komplikationen. Es wurden zehn unkontrollierte Beobachtungsstudien mit 617 Frauen identifiziert. Es wurden keine randomisierten Studien gefunden. Die methodische Qualität der eingeschlossenen Studien war schlecht. In allen Studien wurde die hysteroskopische Resektion unter Vollnarkose zur Entfernung von intrauterinen Polypen eingesetzt, obwohl in drei dieser Fallserien auch ambulante Verfahren mit lokaler Betäubung angewandt wurden. Es wurden keine technischen Misserfolge berichtet, aber drei Komplikationen, darunter eine Gebärmutterperforation, wurden beschrieben. Alle Studien berichteten über eine Verbesserung der AUB-Symptome nach der Polypektomie (zwischen 75 % und 100 %) bei Nachbeobachtungsintervallen zwischen 2 und 52 Monaten. Eine einzige Studie verglich die ambulante Polypenentfernung unter örtlicher Betäubung mit der stationären Behandlung unter Vollnarkose und stellte keinen signifikanten Unterschied in den Behandlungsergebnissen fest (p = 0,7). Eine Stratifizierung der Behandlungsergebnisse nach der Art der AUB war nur in einer kleinen Studie möglich, in der kein signifikanter Unterschied zwischen der Polypektomie bei Menstruationsstörungen oder postmenopausalen Blutungen festgestellt wurde (p = 0,2). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es an qualitativ hochwertigen Belegen mangelt, um die klinische Praxis zuverlässig über die Wirksamkeit der intrauterinen Polypektomie bei Frauen mit AUB zu informieren. Die begrenzte verfügbare Evidenz legt nahe, dass die hysteroskopische Polypektomie ein technisch erfolgreiches Verfahren ist, das die Symptome der AUB verbessert. Weitere Forschung in Form einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie, die nach Technik, Setting und Muster der AUB stratifiziert ist, ist erforderlich, um die kurz- und langfristigen Auswirkungen dieses häufig praktizierten Eingriffs zu bewerten.