Die Veterinärzahnmedizin folgt tendenziell den Trends und Fortschritten im Bereich der Humanzahnmedizin. Wie bei jedem Eingriff an einem Patienten, ob Mensch oder Tier, basiert eine fundierte Entscheidung auf den verfügbaren Erkenntnissen über die Behandlungsmöglichkeiten. Dies gilt sicherlich auch für die aufwändigeren Behandlungen in der Veterinärzahnmedizin, zu denen die Disziplinen Endodontie und Dentalimplantologie gehören können. Eine Reihe von veröffentlichten Fallberichten hat gezeigt, dass die endodontische Therapie tatsächlich eine vorhersehbare und wertvolle Dienstleistung ist, die den Tierhaltern angeboten werden kann. Die orale Implantologie hat sich im Bereich der Humanzahnheilkunde zu einem anerkannten und vorhersagbaren Verfahren entwickelt und kann nun auch Tierhaltern angeboten werden, wenn sie von entsprechend ausgebildeten Tierärzten durchgeführt wird. Die Erfolgsquote für die Osseointegration enossaler Implantate ist beim Menschen sehr hoch. Auch bei Tieren, die für die implantologische Forschung verwendet werden, sind die Erfolgsquoten sehr hoch. Studien an Hunden haben auf der Grundlage histologischer Schnitte einen guten Knochen-Implantat-Kontakt von etwa 73 % bei osseointegrierten enossalen Implantaten ergeben. Röntgenologische und histologische Befunde zeigen stabile alveoläre krestale Knochenniveaus nach Belastung enossaler Implantate für bis zu 12 Monate in einem Hundemodell. Dieser Artikel beschreibt die Verwendung von Zahnimplantaten im rostralen Unterkiefer eines Begleithundes, um parodontal erkrankte Schneidezähne zu ersetzen, ihre Wiederherstellung, die Wiederherstellung der vollen Zahnfunktion des Tieres und die dreijährige Nachsorge.