Hufpflege
Die Hufpflege ist ein wichtiger Bestandteil der Ziegenhaltung. Die Hufe müssen regelmäßig beschnitten werden. Je nach Umgebung und Fütterung müssen einige Tiere häufiger geschnitten werden als andere. So müssen Tiere in einer felsigen Umgebung vielleicht weniger geschnitten werden als solche, die keinen Felsen ausgesetzt sind, und Ziegen können manchmal ein übermäßiges Klauenwachstum haben, das als „Founder“ bezeichnet wird, wenn sie zu viel Getreide bekommen. Sie können auch an Klauenkrankheiten wie Klauenfäule oder Klauenverbrühungen erkranken.
Reguläres Klauenschneiden ist notwendig, um zu verhindern, dass die Klauen übermäßig wachsen und dass die Tiere richtig laufen. Das Ziel des Hufschneidens ist es, dass die Unterseite des Hufes flach und im gleichen Winkel wie die Haarlinie an der Oberseite des Hufes ist. Um die Trimmer scharf zu halten und das Trimmen zu erleichtern, sollte der größte Teil des Schmutzes vor dem Trimmen vom Huf entfernt werden, entweder mit einem Hufpick oder mit den Spitzen der Trimmer.
Die Wände oder harten Seiten und die Trachten sollten flach mit der Sohle getrimmt werden, die bei Bedarf auch zwischen den beiden Teilen des Hufes getrimmt werden kann. Die Zehe muss eventuell nachgeschnitten werden. Beide Hufhälften sollten eine ähnliche Länge haben. Verschmutzungen in der harten Hufwand sowie Schmutz- und Infektionsherde sollten ausgeschnitten werden. Um Blutungen zu vermeiden, sollte der Huf immer nur ein wenig beschnitten werden, und wenn er sich rosa färbt, sollte er gestoppt werden. Blutungen können mit einem „Blutstopp“-Pulver behandelt werden. Ein Desinfektionsmittel oder ein Antiseptikum zur Abtötung von Keimen kann ebenfalls verwendet werden.
Ein Video über das richtige Beschneiden der Hufe ist ebenfalls erhältlich.
Einigen Problemen mit dem Körperbau oder der Struktur kann durch korrigierendes Beschneiden begegnet werden. Wenn ein Tier zum Beispiel mehr auf der äußeren als auf der inneren Hufhälfte läuft, kann die innere Hälfte kürzer getrimmt werden als die äußere, um das Abrollen nach außen zu verhindern. Ebenso kann unsachgemäßes Trimmen der Hufe – insbesondere wenn sie nicht regelmäßig getrimmt werden – dazu führen, dass ein Tier so läuft, als gäbe es strukturelle Probleme, obwohl dies vielleicht nicht der Fall ist.
Hufpflegeprobleme
Klauenverbrennung oder Klauenfäule (Klauenverbrennung/Klauenfäule): Siehe Ansteckende Fußfäule bei Ziegen
Hufrehe oder Laminitis: Hufrehe ist die Schwellung des empfindlichen Gewebes unter den harten Hufwänden, die Schmerzen, Lahmheit und schließlich Hufrehe verursacht. Hufrehe entsteht, wenn die Hufwand dick und überwuchert wird, wobei sich die Zehen oft nach oben drehen. In einigen Fällen kann es zu dauerhaften Hufschäden kommen. Mögliche Ursachen für Hufrehe sind plötzliche oder extreme Veränderungen in der Ernährung – z. B. zu viel Getreide -, Traumata oder schwere bakterielle Infektionen.
Bei einer leichten Hufrehe können außer den daraus resultierenden übergroßen Hufen, bei denen sich die Schichten der Hufwand im Zuge des Hufwachstums oft vom darunter liegenden Gewebe ablösen, keine Symptome auftreten. In schweren Fällen können die Tiere vor Schmerzen mit den Zähnen knirschen und auf den Knien gehen. Auch sich heiß anfühlende Hufe können ein Anzeichen für Hufrehe sein. Zur Vorbeugung gehört eine langsame Futterumstellung, die Vermeidung einer Überfütterung mit Getreide und die Vorbeugung oder Behandlung einer Azidose.
Hufabszesse: Diese werden meist durch eine Verletzung des Hufes verursacht, die es den Bakterien ermöglicht, in den Huf einzudringen. Die Symptome von Abszessen sind Lahmheit durch Schmerzen und, wenn der Abszess aus dem Huf herauswächst, eine Schwellung am Haaransatz direkt über dem Huf. Die Behandlung umfasst das Beschneiden und Behandeln der infizierten Stelle sowie gegebenenfalls die Gabe von Antibiotika. Richtiges Hufbeschneiden kann Abszessen vorbeugen.
Granulom: Granulome sind runde, rote Schwellungen aus „stolzem Fleisch“, die an der Verletzungsstelle wachsen und den harten Teil der Hufwand am normalen Wachstum hindern. Sie bluten leicht. Lahmheit durch Schmerzen und seltsam geformte Hufe oder Hufwände sind Symptome.
Schieferhuf: Die weiße Linie – wo der weiche und der harte Teil des Hufes zusammentreffen – des Hufes kann durch schlechte Hufpflege aufbrechen, und es kann sich eine Tasche bilden, die sich mit Schmutz füllen kann. Unter bestimmten Bedingungen kann es zu Infektionen kommen, aber in der Regel treten keine Lahmheiten oder Schmerzen auf.
Die Informationen stammen in erster Linie von Dr. Niki Whitley, The Cooperative Extension Program an der North Carolina A&T State University.