Abstract
Kontext: Informationen über das Ausmaß und die Tendenzen von Schwangerschaftsabbrüchen können für die Forschung und die Politik im Bereich der Gesundheit von Müttern und der reproduktiven Gesundheit von Bedeutung sein, aber die Häufigkeit legaler Schwangerschaftsabbrüche wurde seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr untersucht. Methoden: Statistiken über legale Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2003 wurden für 60 Länder zusammengestellt, in denen das Verfahren weitgehend legal ist, und Trends wurden, soweit möglich, bewertet. Zu den Datenquellen gehörten veröffentlichte und unveröffentlichte Berichte aus offiziellen nationalen Meldesystemen, Fragebögen, die an Regierungsbehörden geschickt wurden, und national repräsentative Bevölkerungsumfragen. Die Vollständigkeit der Länderschätzungen wurde von Beamten, die an der Datenerhebung beteiligt waren, sowie von Experten in den Ländern und in der Region bewertet. Die Ergebnisse: In den letzten Jahren sind die legalen Abtreibungsraten in den Ländern, für die vollständige Statistiken und Trenddaten vorliegen, eher zurückgegangen als angestiegen. Die dramatischsten Rückgänge gab es in Osteuropa und Zentralasien, wo die Raten weiterhin zu den höchsten der Welt gehören. Die höchsten Raten wurden in Armenien, Aserbaidschan und Georgien geschätzt, wo Umfragen zufolge jede Frau im Laufe ihres Lebens durchschnittlich fast drei Abtreibungen vornimmt. Die Abtreibungsrate in den USA ging zwischen 1996 und 2003 um 8 % zurück, blieb aber höher als die Raten in vielen nord- und westeuropäischen Ländern. In den Niederlanden und Neuseeland sind die Raten gestiegen. In China, auf das 1996 ein Drittel der legalen Abtreibungen weltweit entfiel, ging die offizielle Abtreibungsrate innerhalb von sieben Jahren um 21 % zurück. In einigen Ländern war die Entwicklung der Abtreibungsrate in den einzelnen Altersgruppen unterschiedlich. Schlussfolgerungen: Die Abtreibungsrate variiert stark zwischen den Ländern, in denen legale Abtreibungen allgemein verfügbar sind, und ist in vielen Ländern seit Mitte der 1990er Jahre zurückgegangen.
Perspectives on Sexual and Reproductive Health (früher Family Planning Perspectives), die von 1969 bis 2020 veröffentlicht wird, bietet von Fachleuten geprüfte, politikrelevante Forschung und Analysen zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechten in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern mit hohem Einkommen. Die Zeitschrift bietet Forschungsarbeiten, Sonderberichte, Kommentare und Meinungsbeiträge, die einzigartige Einblicke in die Zusammenhänge von Fragen der reproduktiven Gesundheit, ihre Auswirkungen auf Politik und Programme sowie ihre Folgen für Einzelpersonen und Gesellschaften bieten.
Das Guttmacher Institute ist eine führende Forschungs- und Politikorganisation, die sich für die Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte in den Vereinigten Staaten und weltweit einsetzt.