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DISKUSSION

In dieser Studie, die sich auf multiple Variationen der anatomischen Schnupftabakdose des Handgelenks konzentrierte, fanden wir bei den zehn sezierten Exemplaren der oberen Gliedmaßen überzählige Sehnenschlitze der APL, die von 3 bis 14 Schlitzen reichten. Mehrfache Variationen des APL sind üblich;(1) fünf,(3) sechs(5) und neun(1) APL-Sehnenvorfälle wurden bereits berichtet. Mansur et al. schlugen vor, dass diese überzähligen Sehnen in der rekonstruktiven Chirurgie klinisch wichtig sind.(1) Mehta et al. schlugen vor, dass bei Vorhandensein überzähliger Sehnen die Verletzung einer einzelnen Sehne die normale Funktion des Daumens nicht beeinträchtigt, da die zusätzlichen Sehnen die funktionelle Kapazität der APL-Sehnen ergänzen würden.(6) Nach Mansur et al. könnte das Vorhandensein mehrerer APL-Sehnen eine funktionelle Bedeutung bei der Entwicklung der stenosierenden Tenosynovitis de Quervain haben.(1) Sie schlugen auch vor, dass mehrere APL-Sehnen die Kraftkomponente modifizieren und damit die Mechanik des Daumens verändern könnten.(1)

In der vorliegenden Studie lag der Ansatz der APL-Sehnenstreifen bei allen oberen Gliedmaßen an der Basis des ersten Mittelhandknochens, des Trapeziums und der Faszie des Musculus opponens pollicis. Abgesehen von den vorgenannten Ansätzen wurden die Sehnenansätze bei sieben Exemplaren auch am fleischigen Bauch des APB gefunden. Ähnliche Befunde wurden von Kocabiyik et al. berichtet.(7) Auch Mansur et al. berichteten über APL-Sehnenansätze an den lateralen und anterolateralen Seiten der Basis des ersten Mittelhandknochens, am Trapezium, am M. opponens pollicis, am APB und an der Thenarfaszie.(1)

In der frühen Entwicklungsphase ist die APL-Sehne in drei Streifen unterteilt, wobei der mittlere Streifen am Trapezium und der dorsale Streifen am ersten Mittelhandknochen ansetzt. Der palmaren Streifen, der mit dem Opponens pollicis verbunden ist, wird getrennt, wenn neue Verbindungen mit dem APB hergestellt werden.(8) Es ist möglich, dass solche persistenten Sehnenmuster dazu führen, dass später im Leben mehrere Sehnen beobachtet werden.(6)

Wir fanden bei zwei Exemplaren doppelte Sehnen des EPL im dritten Streckerkompartiment. Nishijo et al. berichteten auch über doppelte EPL-Sehnen, die medial zur APL verliefen und in das Interphalangealgelenk eingeführt wurden.(9) Obwohl eine normale Sehne in der Regel stark ist, kann die EPL aufgrund zusätzlicher Reibung, die auf sie einwirkt, reißen, z. B. bei einer Colles-Fraktur,(10) die normalerweise durch einen Sehnentransfer behandelt wird.(11) Es ist jedoch möglich, dass bei Personen, die über eine zusätzliche Sehne verfügen, eine gerissene Sehne durch die zweite Sehne kompensiert wird, wodurch die Funktion des Daumens aufrechterhalten wird.

Das erste Streckerkompartiment enthält normalerweise die Sehnen des EPB und des APL in einem einzigen Kompartiment. Bei zwei der in unserer Studie untersuchten Exemplare war das erste Streckerkompartiment durch ein Septum in zwei separate Tunnel statt in ein einziges Kompartiment unterteilt. In ähnlicher Weise wurde in einer Studie von Nayak et al. festgestellt, dass bei 34,6 % der oberen Gliedmaßen (n = 54) die Sehnen der EPB von den APL-Sehnen durch ein osseofibröses Septum im ersten Streckerkompartiment getrennt waren.(12) Kulthanan und Chareonwat wiesen darauf hin, dass das Vorhandensein mehrerer Kompartimente im ersten Streckerkompartiment klinisch bedeutsam sein kann, da es eine Prädisposition für das de-Quervain-Syndrom darstellen kann.(2) Die Autoren berichteten, dass das Vorhandensein von Subkompartimenten bei Patienten mit de-Quervain-Syndrom häufiger zu beobachten war als in der Normalbevölkerung (58 % vs. 37 %). (2) Eine Septierung im ersten Streckerkompartiment kann sich auch auf die nichtoperative Behandlung des Handgelenks auswirken, da das Septum die Abgabe von injiziertem Steroid in diese Kompartimente einschränken kann.(13)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der anatomischen Schnupfenregion der in unserer Studie sezierten oberen Gliedmaßen mehrere Variationen zu beobachten waren, darunter überzählige Sehnenansätze des APL, eine Insertion des APL am APB, doppelte EPL-Sehnen und das Vorhandensein eines fibrösen Septums im ersten Streckerkompartiment. Das Vorhandensein mehrerer Sehnen und das Vorhandensein einer Septierung im Kompartiment könnten für die Behandlung des de-Quervain-Syndroms von klinischer Bedeutung sein. Die genaue Kenntnis dieser Variationen wird nicht nur der interventionellen Radiologie (z. B. bei der Diagnose einer Sehnenruptur), sondern auch der orthopädischen Chirurgie (z. B. bei rekonstruktiven Sehnenoperationen) helfen.

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