Nordlicht-Azaleen

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(Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde ursprünglich am 9. Januar 2008 veröffentlicht.)

Die Gattung Rhododendron ist vielleicht die wichtigste Gattung blühender Sträucher, die von Gärtnern in den gemäßigten Regionen der Welt angebaut wird. Sicherlich gibt es buchstäblich Tausende von Hybriden und jedes Jahr werden weitere entwickelt! Das Problem bei dieser Gattung ist natürlich, dass die meisten nicht besonders winterhart sind, vor allem die immergrünen Arten. Laubabwerfende Azaleen sind etwas widerstandsfähiger, da sie kein Winterlaub haben. Die Standard-Azaleen-Hybriden Exbury, Knap Hill und Ghents sind jedoch nach wie vor nur bis zur USDA-Zone 5 zuverlässig winterhart.

In jüngster Zeit hat es bedeutende Züchtungen gegeben, um winterhärtere Azaleen und Rhododendren zu entwickeln. In Finnland wird eine ganze Reihe von superharten, immergrünen Rhododendren entwickelt, während es hierzulande eine Reihe von sehr winterharten, sommergrünen Azaleen gibt, die so genannten ‚Northern Lights‘ Azaleen. Diese Hybriden wurden an der Universität von Minnesota entwickelt. Mit der Züchtung wurde 1957 begonnen, aber die erste Freigabe erfolgte erst 1978. Die Züchtung wird immer noch fortgesetzt, mit zwei neuen Freisetzungen im Jahr 2005. Die meisten Northern Lights-Azaleen sind bis -30 F bzw. -34 C winterhart, so dass sie in der USDA-Zone 4 und einige sogar in der USDA-Zone 3 erfolgreich angebaut werden können. Viele dieser Hybriden sind das Ergebnis der Kreuzung der sehr winterharten amerikanischen Arten R. prinophyllum und R. canadense mit verschiedenen Exbury-Azaleen. Viele der daraus entstandenen Hybriden haben zwar kleinere Blüten als die Standard-Azaleen, aber einige haben auch recht große Blütenstände. Viele sind duftend und die meisten haben eine ausgezeichnete rote, orangefarbene und violette Herbstfärbung. Im Folgenden sind die verfügbaren Hybriden aufgeführt (leider habe ich nicht von allen Bilder, aber meine Sammlung wächst noch!):

‚Northern Lights‘ – die Hybride, mit der alles begann. Diese Sorte hat rosa Blüten an einem Strauch, der bis zu 1,80 m hoch wird und damit zu den höchsten der Serie gehört. Sie wurde 1978 auf den Markt gebracht.

‚Pink Lights‘ – mittelrosa Blüten von mittlerer Größe an einem Strauch, der bis zu 2 m hoch wird. Diese Hybride wurde 1984 entwickelt. Leider hat es sich als schwierig erwiesen, sie zu vermehren, so dass sie schwer zu finden ist.

‚Rosy Lights‘ – eine tiefrosa Selektion aus derselben Kreuzung, die ‚Pink Lights‘ hervorgebracht hat. Sie ist sehr blühfreudig und kompakter als ‚Pink Lights‘, bis zu 5 Fuß hoch.

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‚Orchid Lights‘ – eine kompakte Hybride, die R. canadense als einen der Elternteile verwendet. Die Blüten sind die kleinsten der Northern Lights, aber die Pflanzen gehören zu den widerstandsfähigsten, die bis -40 F (-40 C) überleben können. Die Pflanzen bilden dicke Büsche von bis zu 3 Fuß Höhe. Diese Hybride wurde 1986 entwickelt.

‚Lemon Lights‘ – klare gelbe Blüten an einem Strauch, der bis zu 6 Fuß hoch wird. Ihre Blüten sind ziemlich groß. Sie wurde 1996 freigegeben.

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‚White Lights‘ – aus blassrosa Knospen öffnen sich weiße Blüten mit einem leichten Hauch von Rosa. Die Pflanzen sind robust und werden bis zu 1 m hoch. Sie ist nach ‚Orchid Lights‘ die zweithärteste in der Gruppe. Sie wurde 1984 auf den Markt gebracht.

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‚Mandarin Lights‘ – tief orangefarbene Blüten, ähnlich denen der berühmten Exbury-Hybride ‚Gibraltar‘. Die Büschel sind ziemlich groß und die Pflanzen erreichen 6-8 Fuß. Sie wurde 1996 eingeführt.

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‚Golden Lights‘ – orange-gelbe Blüten von guter Größe und Substanz. Die Pflanzen werden bis zu 4-6 Fuß hoch. Diese Hybride hat die beste Mehltauresistenz aller Northern Lights-Azaleen. Sie wurde 1994 entwickelt.

‚Northern Hi-Lights‘ – eine schöne zweifarbige Blüte; blass cremegelb bis weiß mit einem auffälligen gelben Fleck. Die Blüten sind mittelgroß und die Pflanzen werden bis zu 4-6 Fuß hoch. Diese Hybride stammt aus dem gleichen Zuchtstamm wie ‚Golden Lights‘ und wurde ebenfalls 1994 entwickelt.

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‚Spicy Lights‘ – rosa Blüten mit orangefarbenen Untertönen machen diese Hybride zu einer der schönsten der Serie. Die Pflanzen erreichen 5-6 Fuß. Sie wurde 1987 auf den Markt gebracht.

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‚Apricot Surprise‘ – ungewöhnlich in der Serie, wurde diese Hybride nicht ‚Lights‘ genannt wie die anderen. Die Pflanzen sind kompakt (3-4 Fuß) mit kleinen, oft gefüllten Blüten in einem deutlichen Aprikosen-Pfirsich-Ton. Diese Hybride hat auch einen herrlichen Duft. Sie wurde 1984 veröffentlicht.

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‚Tri-Lights‘ – eine neuere Hybride, die 2003 entwickelt wurde. Die Blüten sind weiß mit tiefrosa Rändern und einem gelben Fleck. Sie ist nicht ganz so winterhart wie die anderen der Serie, hat aber einen der stärksten Düfte. Wächst 4-6 Fuß.

‚Western Lights‘ – eine sehr neue Einführung, dies ist eine tetraploide Version von ‚Orchid Lights‘. Die Pflanzen sehen gleich aus, nur die Blüten sind größer und haben mehr Substanz.

‚Lilac Lights‘ – eine neue Hybride, die 2005 aus ‚Orchid Lights‘ entwickelt wurde. Sie ist widerstandsfähiger gegen Mehltau als ihre Vorgängerin.

‚Candy Lights‘ – eine weitere Neuheit aus dem Jahr 2005, deren Blüten in einer Mischung aus Weiß und Hellrosa gehalten sind. Die Pflanzen werden 3 bis 5 Meter hoch.

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