Röntgendiagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen

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Die Rolle der Röntgenstrahlen bei der Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen ist zwar begrenzt, aber dennoch unverzichtbar, wenn es darum geht, die Diagnose einer substernalen Ausdehnung der Schilddrüse in das obere Mediastinum zu stellen, und deshalb sollte in allen Schilddrüsenfällen eine routinemäßige Röntgenuntersuchung des Brustkorbs durchgeführt werden. Die Ausstülpung im Halsbereich wird auf den Röntgenbildern deutlich sichtbar, aber der Schatten hat nichts Diagnostisches an sich, das in irgendeiner Weise bei der Diagnose helfen oder die körperlichen Befunde der Palpation und Inspektion ergänzen könnte, außer dass er anzeigt, ob eine Verkalkung in der Drüse vorhanden ist. Es muss jedoch betont werden, wie wichtig eine Routineuntersuchung des Thorax ist, um eine substernale Ausdehnung auszuschließen. Solche Routineuntersuchungen werden im New York Hospital auf Wunsch beider chirurgischer Abteilungen durchgeführt, bevor eine Operation versucht wird.

Wenn eine substernale Ausdehnung der Schilddrüse vorliegt, ist der Schatten, den die Röntgenstrahlen werfen, charakteristisch. Der Schatten ist gewöhnlich, wenn auch nicht immer, beidseitig und symmetrisch und hat eine dreieckige Form. Die Basis des Dreiecks ist nach oben gerichtet, an der Wurzel des Halses, und kann oft als Fortsetzung des Schattens der vergrößerten Schilddrüse im Nacken gesehen werden. Die Spitze ist nach unten gerichtet und geht gewöhnlich in den Schatten des Aortenbogens über. Die seitlichen Ränder haben einen glatten Umriss, sind klar abgegrenzt und heben sich deutlich vom Lungengewebe ab. Ein sehr charakteristischer Befund ist die Verlagerung der Luftröhre nach vorne oder zur Seite. Nicht selten ist das Lumen der Luftröhre verengt.

Es ist zu bedenken, dass die Schilddrüsenvergrößerung vollständig substernal liegen kann, ohne dass sich die Schilddrüse am Hals merklich vergrößert. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollte bei allen Fällen mit Symptomen einer exophthalmischen Struma oder eines toxischen Adenoms eine Röntgenuntersuchung des Thorax durchgeführt werden. Die Differentialdiagnose ist in der Regel nicht besonders schwierig, da die im oberen Mediastinum auftretenden pathologischen Zustände in dieser Region nicht sehr zahlreich sind.

Ein Aortenaneurysma lässt sich in der Regel leicht unterscheiden, da es nicht beidseitig und symmetrisch ist und außerdem tiefer im Thorax liegt. Außerdem kann man bei der Durchleuchtung sehen, dass das Aneurysma pulsiert, während der Schilddrüsenschatten nicht pulsiert.

Thymus: Ein vergrößerter oder persistierender Thymus kann dadurch unterschieden werden, dass er zwar ebenfalls dreieckig ist, das Dreieck aber in umgekehrter Position zum dreieckigen Schilddrüsenschatten liegt, d. h. die Spitze ist nach oben und die breite Basis nach unten gerichtet und verschmilzt mit dem Schatten der Basis des Herzens. Der Thymusschatten wird häufig als schlüsselsteinförmig bezeichnet, der sich wie eine Kappe über die Herzbasis legt. Ein nennenswerter Thymusschatten ist bei einem Erwachsenen sehr selten, obwohl in zahlreichen Fällen von toxischer Struma eine Hyperplasie des Thymus vorliegt.

Morbus Hodgkin.

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