Stereotaktische Körper-Strahlentherapie (SBRT)

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Stereotaktische Körper-Strahlentherapie oder Strahlentherapie (SBRT) und stereotaktische ablative Strahlentherapie oder Strahlentherapie (SABR) beschreiben beide eine fortgeschrittene Form der Strahlentherapie, die zur Behandlung vieler verschiedener Krebsarten eingesetzt wird. Die beiden Begriffe sind austauschbar. Sie wird sowohl zur Behandlung von Primärkrebs (wo der Krebs seinen Ursprung hat, z. B. in der Lunge oder der Prostata) als auch zur Behandlung von Krebs, der sich bereits ausgebreitet hat (Sekundärkrebs oder Metastasen), eingesetzt. Zu den sekundären Krebsarten, die mit SBRT behandelt werden, gehören Krebsarten in den Knochen, der Lunge oder der Leber.

Diese Technik unterscheidet sich von anderen externen Strahlentherapien, da der Krebs mit einer höheren Strahlendosis bestrahlt wird. Aus diesem Grund wird diese Art der Behandlung manchmal auch als „ablativ“ bezeichnet. Diese höheren Dosen werden dem Patienten mit Röntgenstrahlen verabreicht, die von außerhalb des Körpers kommen (siehe externe Strahlentherapie), und zwar in einer geringen Anzahl von Behandlungen (auch Fraktionen genannt). In der Regel werden ein bis fünf Behandlungen über einige Tage hinweg durchgeführt. Die Bestrahlungstechnik ist äußerst präzise, worauf sich der Begriff „stereotaktisch“ bezieht. In Australien stehen mehrere Technologien zur Verfügung, die für diese Technik eingesetzt werden können, darunter Linac, Cyberknife, Tomotherapie und Gammaknife.

Die SBRT-Behandlung wurde durch mehrere technologische Fortschritte ermöglicht, u. a. dadurch, dass die Patienten während der Behandlung bequem ruhig gehalten werden können, dass die Bewegungen des Tumors verfolgt werden können, dass der Tumor besser identifiziert werden kann und dass die Strahlentherapie präziser und genauer durchgeführt werden kann (siehe IGRT). Da diese Art der Behandlung eine Genauigkeit im Millimeterbereich erfordert, sind auch deutlich verbesserte Methoden erforderlich, um sicherzustellen, dass die Strahlung auf einen kleinen Bereich des Krebses im Patienten fokussiert wird. Dies bedeutet, dass im Rahmen der Behandlungsvorbereitung in der Regel patientenspezifische oder maßgeschneiderte Immobilisierungsvorrichtungen angefertigt werden müssen. Immobilisationsgeräte sind Ausrüstungsgegenstände, die sicherstellen, dass der Patient den zu bestrahlenden Körperteil während der Strahlentherapie nicht bewegen kann. Dazu gehören „Masken“ für Kopf und Hals sowie Vakuumkissen oder Wiegen.

Mit der modernen Strahlentherapie ist es heute möglich, zum Zeitpunkt der Behandlung eine Aufnahme mit einem Mini-CT-Scanner zu machen, um die Genauigkeit der Behandlung zu gewährleisten. Wenn die Strahlentherapie auf das Ziel (Tumor oder Krebs) gerichtet ist, ist die Dosis an dieser Stelle hoch, fällt aber außerhalb des Ziels schnell ab. Dadurch ist das Risiko einer Schädigung benachbarter gesunder Gewebe oder Organe gering. Um sicherzustellen, dass der Krebs nicht verfehlt wird und das umliegende Gewebe (in diesem Fall die Lunge) nicht zu stark bestrahlt wird, wird die Strahlung häufig begrenzt oder an die Bewegung des Krebses angepasst (z. B. in der Lunge, wenn der Patient atmet).

In vielen Fällen, in denen die SBRT empfohlen wird oder inzwischen als Behandlungsoption gilt, ist sie eine Alternative zur chirurgischen Entfernung kleiner bis mittelgroßer Tumore. Auf diese Weise werden die Notwendigkeit einer Narkose und die Risiken einer Operation vermieden, insbesondere bei Patienten, die älter oder gebrechlich sind oder andere gesundheitliche Probleme haben, die eine Operation riskant oder unmöglich machen könnten. An manchen Krebsstellen, z. B. an den Knochen, ist eine Operation nicht möglich oder äußerst schwierig. Aus diesem Grund wird die SBRT manchmal auch als „minimal-invasive“ Krebstherapie bezeichnet. Diese spezielle Art der Strahlentherapie wird immer häufiger eingesetzt und verfügbar, da die Beweise für ihren Einsatz immer mehr zunehmen.

Spezifische Beispiele für SBRT/SABR

Spezifische Beispiele für SBRT/SABR sind:

Lunge SBRT/SABR ist eine etablierte Behandlungsoption für nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom im Frühstadium und für Patienten mit einer oder wenigen Lungenmetastasen (sekundär). Es ist bekannt, dass sehr hohe Strahlendosen erforderlich sind, um nicht-kleinzelligen Lungenkrebs zu bekämpfen. Die mit dieser Technik erzielten Dosen sind wesentlich höher als die, die in der Vergangenheit mit konventionellen Strahlentherapietechniken erreicht wurden. Die SBRT der Lunge wurde ursprünglich für periphere Lungentumore (an den Rändern der Lunge) eingesetzt, wird aber auch für zentralere Tumore (Tumore in der Mitte der Lunge und tiefer in der Lunge) verwendet. Die Atembewegung des Patienten kann angepasst werden, so dass sehr hohe und gezielte Strahlendosen verabreicht werden können. In mehreren klinischen Studien wurde festgestellt, dass die Chance, den Krebs in der Lunge mit dieser Technik zu bekämpfen, um bis zu 98 % höher ist als bei älteren Techniken. Die SBRT der Lunge kann auch eine Behandlungsoption für Patienten mit geringen Mengen an Lungenmetastasen (Sekundärtumoren anderer Krebsarten, die sich in der Lunge ausgebreitet haben) sein.

Knochen/Wirbelsäule SBRT/SABR wird hauptsächlich bei metastasierten Erkrankungen (Sekundärtumoren) der Wirbelsäule eingesetzt. Ziel ist es, Symptome wie Schmerzen und Lebensqualität zu verbessern, indem der Krebs in der Wirbelsäule längerfristig kontrolliert wird. Die SBRT an der Wirbelsäule und anderen Knochen ermöglicht eine bessere Kontrolle des Tumors in diesem Knochen und erlaubt auch eine erneute Behandlung (wenn ein Patient bereits eine konventionelle Strahlentherapie erhalten hat). Da sich das Rückenmark oft in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Bereichs befindet, werden sehr strenge und genaue Bestrahlungsmaßnahmen angewandt (siehe oben zu Immobilisierung und Bildgebung), um sicherzustellen, dass diese Behandlung sicher bleibt.

Leber-SBRT/SABR: Es gibt zunehmend Erfahrungen mit der Anwendung der SBRT zur Behandlung von Leberkrebs. Dies gilt sowohl für primären Leberkrebs wie das hepatozelluläre Karzinom als auch für sekundären Krebs (Metastasen) in der Leber. Letzteres ist viel häufiger, da viele Krebsarten in die Leber streuen. Die Ergebnisse der SBRT sowohl bei primären als auch bei metastasierten Lebererkrankungen zeigen, dass die lokale Kontrolle des Krebses oft ausgezeichnet ist und dass Patienten, die mit dieser Technik behandelt werden, gelegentlich langfristig überleben können. Durch die Auswahl von Patienten, die für diese Behandlungsart am besten geeignet sind, und durch die Schonung der gesünderen Teile der Leber können schwerwiegende Nebenwirkungen vermieden werden.

SBRT/SABR bei Prostatakrebs: Bei der Behandlung von lokalisiertem Prostatakrebs mit SABR werden Erfahrungen gesammelt, die in der Regel 5-7 Behandlungen sowie eine vielversprechende Kontrolle des Prostatakrebses ermöglichen. Dies ist eine Option als Alternative zur Operation und zur konventionellen Strahlentherapie, auch wenn betont werden muss, dass es sich um eine neuere Innovation handelt.

Andere Orte: Obwohl die meisten Erfahrungen mit der SBRT in den Bereichen Lunge, Wirbelsäule und Leber gemacht wurden, gibt es eine Reihe anderer Stellen, an denen sie eingesetzt werden kann. Die SBRT bei sekundären (metastatischen) Ablagerungen im Weichteilgewebe kann als Alternative zu anderen lokalen Behandlungen wie der Operation oder zu einer konventionelleren Strahlentherapie eingesetzt werden. SBRT wurde auch bei der Behandlung von primärem Nierenkrebs bei Patienten eingesetzt, die nicht operiert werden können, und auch bei sekundären Ablagerungen in Nebennierentumoren mit ersten Erfolgen.

Ein MRT-Bild zeigt einen Strahlentherapieplan zur Behandlung einer Metastase (sekundärer Krebs) in einem Wirbel (Wirbelsäulenknochen). Die hohe Strahlendosis, die durch die grüne Linie dargestellt ist, umgibt den zu behandelnden Krebsknochen, der rot schattiert ist. Das strahlenempfindliche Rückenmark wird von einer zu hohen Strahlendosis verschont, da es von der hohen Strahlendosis umschlossen wird.

Ein MRT-Bild zeigt einen Bestrahlungsplan zur Behandlung einer Metastase (sekundärer Krebs) in einem Wirbel (Wirbelknochen). Die hohe Strahlendosis, die durch die grüne Linie dargestellt ist, umgibt den zu behandelnden Krebsknochen, der rot schattiert ist. Das strahlenempfindliche Rückenmark wird von einer zu hohen Strahlendosis verschont, da es von der hohen Dosis umschlossen wird.

Ein CT-Scan, der während der Strahlenbehandlung aufgenommen wird, dient dazu, sicherzustellen, dass die SBRT-Behandlung eines Lungenkarzinoms jeden Tag genau auf denselben Punkt ausgerichtet wird und während der gesamten Behandlung so bleibt.

Eine CT-Aufnahme während der Strahlenbehandlung wird verwendet, um sicherzustellen, dass die SBRT-Behandlung eines Lungenkarzinoms jeden Tag genau an der gleichen Stelle erfolgt und während der gesamten Behandlung beibehalten wird.

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