Antibiotika werden in der Nutztierhaltung in Entwicklungsländern häufig eingesetzt, um das Wohlbefinden und Wachstum der Tiere zu fördern. Diese Praxis bringt den Erzeugern und den Verbrauchern insgesamt einige wirtschaftliche Vorteile. Allerdings ist diese Praxis auch mit einer Reihe von Bedenken verbunden. Ein Hauptanliegen ist, dass die wiederholte Verabreichung geringer Dosen von Antibiotika an diese Tiere erheblich zur Antibiotikaresistenz beiträgt, da ein großer Teil der verwendeten Antibiotika dieselben oder Ersatzantibiotika sind, die auch in der Humanmedizin verwendet werden. In jahrzehntelangen Studien wurde ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Antibiotika und der Antibiotikaresistenz in der Tiermedizin nachgewiesen. Viele Antibiotika sind in afrikanischen Ländern frei verkäuflich, und die Antibiotikaresistenz ist ein wichtiges Thema, das in dieser Region angegangen werden muss. In dieser Übersichtsarbeit werden einige der mit dem Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren verbundenen Risiken und Vorteile untersucht. Wir kommen zu dem Schluss, dass der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung einen wesentlichen Beitrag zur aktuellen Krise der Antibiotikaresistenz leistet und dass Antibiotika nur zur Behandlung kranker Tiere auf der Grundlage einer vorherigen Krankheitsdiagnose eingesetzt werden sollten.